Im Verlag Háskólaútgáfan/Universitätsverlag ist das Buch Gedanken am Rande der Askja von Páll Skúlason, Philosophieprofessor und Rektor der Universität Íslands, erschienen. Das Buch enthält eine Fülle prächtiger, den Text illustrierender Fotos von Guðmundur Ingólfsson. Es erscheint gleichzeitig in vier Sprachen – Isländisch, Englisch, Französisch und Deutsch – und ist ein Juwel für jeden, der die isländische Natur und das Erlebnis, in der unbewohnten isländischen Landschaft zu reisen, liebt.
Der Text des Buches handelt von dem einzigartigen Erlebnis, dem der Reisende in der unbezwingbaren und monumentalen Welt der Askja ausgesetzt ist. Páll Skúlason interpretiert diese eindrückliche Erfahrung und zieht daraus mannigfaltige Schlussfolgerungen über die Stellung des Menschen in Natur und All – aber auch in der „Kulturlandschaft“, wie beispielsweise in einer Großstadt vom Format von Paris. Die Askja erscheint uns, so Páll Skúlason, als Welt für sich und eröffnet damit neue Wege der Wahrnehmung: „ Wenn man einer derartigen Welt entgegentritt, ist man am Ziel angekommen. In Berührung mit der eigentlichen Wirklichkeit. Der Geist öffnet sich für die vollkommene Schönheit und man erkennt schließlich, worum das Leben sich dreht“. Ein Naturerleben dieser Art gibt dem Menschen Kontakt mit der Erde, Erdung; unschätzbare Verbindung mit der Wirklichkeit, auf der die menschliche Gesellschaft – eine Gesellschaft von Konsum und Stress und komplizierten Vorhaben unter dem Vorzeichen des Strebens nach materiellen Dingen – letztendlich beruht.
In der Askja sind unbezwingbare Kräfte am Werk; Naturgewalten, die jederzeit ausbrechen und dem Mensche schwere Verluste zufügen können. „Die Askja symbolisiert schlichtweg die Erde selbst, sie ist die Erde, wie sie war, ist und sein wird, solange sie durch das All kreist“.In der monumentalen Welt der Askja bekommt der Mensch, das menschliche Individuum, einen schlagenden Beweis für seine Kleinheit, Machtlosigkeit und Begrenzung. „Durch eine solche Erfahrung hat das Leben vieler eine neue Dimension gewonnen oder gar eine Wendung genommen“. Gerade solche Erfahrungen sind es, die schon immer und noch heute manchen ausländischen Reisenden nach Island zogen.
Das Buch Gedanken am Rande der Askja ist eine Aufforderung an den Reisenden, den isländischen wie den ausländischen, selbst zu sehen und sich für die isländische Natur zu sensibilisieren. Aber es ist gleichzeitig ein wertvolles Souvenir einer Erfahrung, die den Reisenden sein Leben lang begleiten wird.